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sdWerte – Geförderte, Alumni, Mentorinnen & Mentoren zeigen Flagge

„Ein ganzheitlicher Blick auf ein Kind ermöglicht im Kontext Schule, dass neben den schulischen Leistungen die persönlichen Potenziale und Interessen gesehen werden."

Svenja Hansen und Manuela Klyeisen arbeiten an der Schönbuchschule Stuttgart. An der Grundschule ist Svenja Lehrperson und Manuela Erzieherin und Teamleitung des Sozialpädagogischen Bereichs. Zusammen nehmen sie an TaLea – Tandem Leadership for Learning teil. Während ihres Förderjahres entwickeln sie im Tandem die gemeinsame Gestaltung ihrer Ganztagsschule als ganzheitlichen Lern- und Lebensraum für die Schülerinnen und Schüler sowie alle am Schulleben Beteiligten weiter und leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit. Im Interview haben sie uns mehr zu ihrem Schulprojekt, zu wertschätzender Schulkultur, multiprofessioneller Kooperation im Rahmen ihres Schullebens und zu ihrer Zeit in der TaLea-Förderung erzählt.

Was für ein Projekt bringt euer Tandem bei TaLea voran?

Mit Blick auf die Vielzahl und dadurch Vielfalt an Personen, die den Schulalltag gestalten, ist es unsere Vision, die wertschätzende Anerkennung unserer Professionen und unseres Wirkens sowie die multiprofessionelle Kooperation im Rahmen unseres Schullebens zu initiieren, zu begleiten und zu stärken. Unser Ziel ist es, dass die Chancen und Möglichkeiten der Gestaltung unserer Ganztagsschule als ganzheitlichen Lern- und Lebensraum wahrgenommen und gemeinsam genutzt werden – Wir leben und gestalten Schule gemeinsam!

Wie kann eure Projektidee zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen?

Eine gegenseitige Anerkennung und eine multiprofessionelle Kooperation sind Haltungen und Werte, die einen wertschätzenden Umgang und ein gemeinsames Handeln voraussetzen. Wir Erwachsenen sind in unserem Umgang miteinander Vorbilder für unsere Schülerinnen und Schüler. Die Kinder erfahren wie wertvoll ein gegenseitiges Annehmen, Unterstützen und Bestärken ist. Ausgehend von ihren persönlichen Wahrnehmungen und Erlebnissen in unserem Schulalltag entwickeln die Kinder ihren Umgang miteinander weiter und übertragen Erfahrenes und Erlebtes auf ihr eigenes Verhalten. Eine wertschätzende Schulkultur entwickelt sich durch einen bewussten und anerkennenden Umgang aller miteinander.

Das Kollegium unserer Ganztagsschule umfasst eine Vielzahl an unterschiedlichen Professionen, beispielsweise die Lehrpersonen, das Personal des Sozialpädagogischen Bereichs, Sonderpädagoginnen und unsere Schulsozialarbeiterin. Diese Vielfalt an professionellen Perspektiven und Blickwinkeln ermöglichen gemeinsam eine umfassende Perspektive. Ein Kind wird von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen. Jede/jeder von uns hat aufgrund ihres/seines professionellen Rollenverständnisses einen bestimmten Blickwinkel und auch Erwartungen an ein Kind. Durch eine multiprofessionelle Kooperation können unsere Schülerinnen und Schüler bewusst ganzheitlich wahrgenommen werden. Ihre Stärken und Potentiale können von unterschiedlichen Personen gesehen, anerkannt und bestärkt werden.

Die Kinder erfahren ihren Schulalltag als ganzheitlichen Lern- und Lebensraum, denn neben den Unterrichtszeiten erleben sie ihre Schule auch als Ort, an dem sie gemeinsam Mittagessen und ihre Betreuungszeit nach ihren Interessen und Vorlieben verbringen. In unterschiedlichen Bereichen erlangen die Kinder dadurch die Möglichkeit sich als selbstwirksam zu erleben und können ihre Vielfalt an Interessen und Begabungen selbst kennenlernen und entwickeln. Ein ganzheitlicher Blick auf ein Kind ermöglicht im Kontext Schule, dass neben den schulischen Leistungen die persönlichen Potenziale und Interessen gesehen werden. Dieses Bewusstsein für jedes Kind schenkt jedem Einzelnen/jeder Einzelnen die Chance, gesehen und begleitet zu werden und sich dadurch persönlich weiterzuentwickeln zu können.

Was schätzt ihr besonders an der TaLea-Förderung und warum empfehlt ihr anderen, sich zu bewerben?

TaLea ermöglicht uns eine persönliche Stärkung und Weiterentwicklung, insbesondere durch die Zusammenarbeit im Tandem, durch den regelmäßigen Austausch in den „Erfolgsteams“ mit anderen TaLea-Tandems, durch themenbezogene Fallbesprechungen und ein persönliches Coaching. Die berufliche als auch persönliche Selbstreflexion erfolgen in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit – Wir halten uns gegenseitig einen Spiegel vor. Gemeinsam werden neue projektbezogene Schritte geplant, durchgeführt und reflektiert. Gemeinsam werden neue Erfahrungen gemacht und Erfolge gefeiert. Gemeinsam lernen wir mit neuen Situationen und Herausforderungen umzugehen. Wir erleben uns selbst und erleben auch den jeweils anderen. Wir erfahren in jeder Projektphase eine positive Bestärkung, anerkennende Resonanz und tolle Motivation.

Sich zu bewerben empfehlen wir allen, die sich persönlich und beruflich weiterentwickeln möchten – denn im Rahmen der TaLea-Förderung erhalten sie die Zeit, den Raum und die Möglichkeiten, ihre berufliche Verantwortung und persönlichen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu ergründen und zu reflektieren. 

 

Vom 20. März bis 1. Juni 2023 läuft die aktuelle Bewerbungsphase für TaLea – Tandem Leadership for Learning, unserem Programm für schulische Nachwuchsführungskräfte,  in Kooperation mit der Dieter Schwarz Stiftung. 

Gruppenbild mit Manuela und Sevenja
Svenja (rechts im Bild) und Manuela (links daneben) im "Erfolgsteam" mit anderem TaLea-Tandem; Foto: privat
Manuela und Svenja
Foto: privat