Direkt zu den Inhalten springen

KI trifft Artenschutz

GorillaWatch, ein fortlaufendes Bachelorprojekt des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), ermöglicht seinen Studierenden Praxiserfahrung zu sammeln und sich für den Schutz der Gorillas im Kongo starkzumachen. Mittendrin Studienförderwerks-Stipendiat Noah König, der am HPI IT-Systems Engineering studiert.

Bei GorillaWatch handelt es sich um ein maschinelles Lernsystem, das den westlichen Flachlandgorilla im Kongo tracken und somit schützen soll. Das System erkennt im ersten Schritt, an welcher Stelle in einem Bild Gorillas vorkommen, und extrahiert die Körper dieser Gorillas. Anschließend werden diese Körperausschnitte genutzt und in ein auf unsere Daten optimiertes KI-Modell gegeben, welches für jedes dieser Bilder bestimmt, um welchen Gorilla es sich handelt. Ziel ist es, zu bestimmen, wie viele Gorillas in einem Gebiet leben, wie sich die Gruppen bewegen und weiterentwickeln und wo sich ein bestimmtes Individuum aufhält bzw. zuletzt gesehen wurde.

Noah arbeitet mit großer Leidenschaft an dem Bachelorprojekt des HPI: „Mich begeistert vor allem, dass ich direkt sehen kann, welchen Mehrwert dieses Projekt hat. Ich kann mithilfe meines Wissens im Bereich Software Engineering und Machine Learning einen Beitrag dazu leisten, die Gorillas im Kongo vor dem Aussterben zu beschützen.“ Auch die Praxiserfahrung, die er durch das Bachelorprojekt sammeln kann, ist für ihn wertvoll, denn das Projekt arbeitet mit Praxispartnern wie dem Berliner Zoo, SPAC oder XLab zusammen. In Noahs Zuständigkeit fällt, das Modell, welches auf die Gorillas im Kongo trainiert wurde, im Berliner Zoo zu testen. Der Zoo bietet ein kontrolliertes Umfeld und somit ideale Bedingungen, um die Zuverlässigkeit der RE-Identifikation bei einer Testgruppe zu prüfen. Zudem darf Noah auch daran arbeiten, den ersten Teil der Pipeline zu verbessern. Das ist die Stelle, in der das System erkennen soll, wo im Bild sich die Gorillas befinden und wie und wohin sie sich bewegen. „Es ist ein super schöner Anwendungsfall, bei dem man sieht, welchen positiven Nutzen KI haben kann“, erzählt Noah. „Außerdem kann ich hier mein theoretisches Wissen aus der Uni direkt anwenden, um einen positiven Mehrwert in der Welt zu schaffen.“

Diese Begeisterung teilen nicht nur wir mit Noah, auch das ZDF-Mittagsmagazin drehte bereits einen Beitrag darüber, in dem Noah die Funktion der KI von GorillaWatch erklären durfte. Wir wünschen auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg beim Gorilla-Tracking!


Stipendiat Noah vor mehreren Rechnern, auf denen Gorillas zu sehen sind.
Fotos: Geronimo Förster/HPI