Während des ganzen Wochenendes standen den Geförderten Expertinnen und Experten zur Seite, die ihre Werte bereits in berufliches oder ehrenamtliches Handeln umgesetzt haben. Nachdem der Freitag der ersten Annäherung untereinander und verschiedener Fragen rund um die eigene Wertebasis diente, ermöglichte Lena Schmalzhaf, Alumna und ehemalige Mentorin im Studienkompass, am Samstagmorgen eine Erweiterung des Blicks: Wie lassen sich persönliche Werte im beruflichen Alltag, in zivilgesellschaftlichem Engagement oder im zwischenmenschlichen Handeln konkret leben? Ihre Gedanken boten Orientierung, ohne zu lenken und wirkten als gedanklicher Auftakt für die eigene Vertiefung.
Im weiteren Verlauf wählten die Geförderten individuell Werte, die für unsere Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. Diese Auswahl diente nicht der Kategorisierung, sondern der Selbstvergewisserung. Es folgte eine Phase der thematischen Zuspitzung: Auf Grundlage der gewählten Werte formulierten die Schülerinnen und Schüler eigene Fragestellungen, entwickelten dazu ein Plakat und präsentierten ihre Gedanken anschließend im Plenum. Die Pitches offenbarten nicht nur unterschiedliche Perspektiven, sondern auch die Ernsthaftigkeit, mit der jede Gruppe an das Thema herangegangen ist.
Im Mittelpunkt stand durchgehend der Austausch, den ETA-Teilnehmer Julius Muro als „kein bloßes Gespräch, sondern eine methodische Reflexionshilfe“ beschrieb. Außerdem erläuterte er: „Die Begegnung mit anderen Sichtweisen erlaubte es, eigene blinde Flecken zu erkennen und die eigene Position zu schärfen. Werte wurden dabei nicht als abstrakte Ideale verhandelt, sondern als handlungsleitende Prinzipien, die in realen Kontexten Bestand haben müssen.“
Am Sonntag rückte die Umsetzung in den Vordergrund: Was könnten erste Lösungsansätze sein und wie lassen sie sich in den Alltag integrieren? Dabei wurde deutlich, dass Integrität nicht in großen Reden, sondern in alltäglichen Entscheidungen liegt. Die Gespräche zeigten, dass werteorientiertes Handeln möglich ist, wenn auch nicht immer bequem.
Insgesamt beschreiben die Teilnehmenden das Wochenende als Auftakt statt Abschluss. Es ging nicht um endgültige Positionen, sondern um ein begründetes Nachdenken über das eigene ethische Fundament. Um es in Julius‘ Worten zu sagen: „Ich gehe mit klareren Begriffen, offeneren Fragen und dem festen Entschluss, diese Auseinandersetzung mit meinen Werten weiterzuführen."
Wir danken allen Beteiligten für ihren Beitrag und freuen uns schon auf den nächsten werteKompass!


